Designtrend Schwarz. Das neue Bunt.

Schwarze Schallplatte mit Hülle

Für die Zukunft sehen wir Schwarz. Und zwar sprichwörtlich. Schon Anfang des Jahres sagte der Stock-Anbieter Shutterstock in seinem Creative Trends Report voraus, dass neben Retrotrends, wie lineare Geometrie und Art Déco, vor allem minimalistisches Schwarz einen immer größeren Stellenwert in angesagten Designs einnehmen werde. Denn Schwarz ist nicht gleich Schwarz. Vielmehr bieten sich schier unendlich viele Möglichkeiten, um Tiefe und Kontrast, Helligkeit und Dunkelheit neu und überraschend in Szene zu setzen. Excite Werbeagentur Frankfurt bringt Licht ins Dunkel und beleuchtet die vielfältigen Facetten der Trendfarbe Schwarz.

Strenggenommen begann der Trend schon in den Zehner-Jahren, als die Farbe über die Wohnräume der ästhetischen Elite langsam in den Restaurants und Cafés Fuß fasste. Tafellack auf den Wänden signalisierte Frische und Ungezwungenheit und verlieh den Räumen Form und neue Energie. Auch Mode und Design bedienten sich mehr und mehr der Farbgebung. Schwarz fügt sich überall ein, lässt sich mit allem kombinieren. Nicht umsonst gilt „das kleine Schwarze“ in der Modewelt als Must-Have.

Schwarze Wand mit Kreideschrift

Shades of black

Die Kunst beim Einsatz von minimalistischem Schwarz besteht insbesondere im Weglassen. Das Vermeiden überflüssiger Störelemente lenkt den Blick auf das Wesentliche. Vor allem als Hintergrund eignet sich der Einsatz von minimalistischem Schwarz. Der Trend besticht durch dunkle, satte Texturen. Abstrakte Formen in fast allen Ausprägungen sind möglich. Das, was wir als Schwarz wahrnehmen, hängt stark vom Zusammenspiel der Gestaltungselemente und deren Umgebung ab. Dezente Verläufe aus dunklem Grau und Schwarz suggerieren Tiefe oder Glanz. Selbst 90 % Grau erscheint noch in starkem Kontrast.

Bringt man nun etwas Farbe ins Spiel, kann schon eine kleine Menge eine große Wirkung erzeugen. Wohl dosiert eingesetzt, verleihen farbige Elemente zusätzliche Tiefe. Sie stechen hervor und erscheinen in neuer Brillanz.

Schwarze Textur und schwarze Katze mit leuchtenden Augen bei Nacht

Schwarz ist nicht gleich Schwarz

Aber auch die Farbe Schwarz an sich bietet unzählige Spielarten. Denn Schwarz ist nicht gleich Schwarz. Pechschwarz, Rußschwarz, Schieferschwarz, Rabenschwarz – die Möglichkeiten sind unendlich. Im Farbdruck wird Schwarz selten aus einer reinen Schwarzschicht gedruckt. Meist werden weitere Druckfarben beigemischt, um eine bessere Deckkraft zu erreichen. Durch die Verwendung von weiteren Grundfarben entstehen wiederrum neue, feine Nuancen. Mehr blaue Anteile verleihen dem Schwarz eine kühle Anmutung, mehr rote und gelbe einen warmen. Durch ein klein wenig Spielerei lassen sich überraschende, sehr individuelle Ergebnisse erzielen, die perfekt auf die Wirkungsintention abgestimmt sind.

Farbfelder warmes Schwarz kaltes Schwarz

Schwarz, schwärzer, Vanta

Fun Fact zum guten Schluss: Das bislang schwärzeste Schwarz der Welt, Vanta-Schwarz, schluckt bis zu 99,96 % des Lichts. Möglich machen dies winzige Nano-Röhrchen, die durch eine besondere Anordnung das Licht so brechen, dass es nicht reflektiert wird. Konturen verschwinden, Objekte werden nur noch als Silhouette wahrgenommen. In einer Ausstellung im Serralves Museum in Porto beschichtete der indisch-britische Künstlers Anish Kapoor ein 2,40 m tiefes Loch mit Vanta-Schwarz. Ein Besucher fiel – trotz umfassender Warnhinweise – prompt hinein. Er hatte das Loch für einen schwarzen Fleck auf dem Boden gehalten – und damit unfreiwillig die Wirkung bewiesen. Mittlerweile haben Mitarbeiter des MIT (Massachusetts Institute of Technology) einen noch schwärzeren Stoff entwickelt, der bis zu 99,995 % des Lichts schluckt. Ob da noch was geht?